Hanoi ist laut, chaotisch und doch scheint alles irgendwie organisiert. Obwohl ich von Bali die vollen chaotischen Straßen gewöhnt sein sollte, legte Hanoi nochmals eine Nummer drauf. Hier wird auf dem Gehweg gegessen, verkauft, geparkt oder einfach geratscht. Außerdem war es ganz schön kalt! Nach 30 Grad und Sonnenschein, waren die 16 Grad doch ganz schön ungemütlich. Passende Kleidung hatten wir natürlich für diese Temperaturen nicht dabei (vor 2 Monaten wurden noch wärmere Temperaturen vorhergesagt) und so wurde eben mit allem geschichtet was da war. 4 Tage, mit den immer gleichen Klamotten. Man schwitzt ja zum Glück nicht. Und am Ende ging es allen Backpackern gleich. Natürlich hätte man sich an den unzähligen Läden mit gefälschter Outdoor-Bekleidung eine Jacke holen können, aber für 4 Tage 30 Euro zu investieren die dann später nur viel zu viel Platz im Rucksack wegnehmen, nö zu geizig! (Was ein großer Fehler war im Nachhinein!)
Trotz der Kälte und dem düsteren Wetter, durch den Dunst der in der Stadt hing, war Hanoi charmant und spannend. Die vielen kleinen Cafés in denen wir unzählige Tees und Kaffees getrunken haben kamen genau richtig um sich zwischen den paar wenigen Sehenswürdigkeiten wieder aufzuwärmen und kurz von dem Chaos auf den Straßen zu entspannen.
Am Ende haben wir, vor allem deshalb, gar nicht so viele Sehenswürdigkeiten besucht und nur wenig mit Touristen gekuschelt. Trotzdem habe ich ein paar schöne Tipps für Hanoi:
Erstmal zu den Vietnamesen…
Schon weit bevor ich nach Vietnam kam, hörte ich öfters von eher griesgrämigen Leuten. Die Alten die im Park sitzen, die jungen anpöbeln und mit Obst abschmeißen (wobei ich die Vorstellung eher witzig finde und mir das für meine Zukunft überlege). Und ja, die Vietnamesen sind keineswegs solche Strahle Männchen wie die Indonesier oder Kambodschaner und manchmal wie wir Bayer, eher die Grantler. Aber mit einem Lächeln im Gesicht und guter Laune entlockst du auch den Vietnamesen immer Eins. Am Ende bin ich positiv überrascht. Egal ob im Touristenviertel oder im Bus voll mit Einheimischen waren sie nett, hilfsbereit und gut gelaunt. Trotzdem muss man manchmal auf der Hut sein. Du wirst merken, du hast schneller Geld für etwas bezahlt als du weist wofür. Kleine Füchse die Vietnamesen.
Vom Flughafen nach Hanoi:
Hier nimmt man am besten den Shuttle-Bus. Einfach aus dem Gebäude raus und links. Gezahlt wird im Bus, ca. 1,50 €. Sagt wohin ihr wollt und euch wird Bescheid gegeben wo ihr raus müsst. Die Hostel und den Trubel findet man übrigens im „Old Quarter“.
Hostel-Empfehlung
Wir waren im „Nexy“ Hostel, welches richtig, richtig schön war. Die Nacht kostete 7 € im Dorm und jedes Bett ist mit Vorhang und zu den anderen Betten mit einer Wand abgetrennt. Man ist also größtenteils vor Licht geschützt und hat seine Privatsphäre. Die Betten sind außerdem so kuschlig und bequem! Dazu ist alles sauber und modern, es gibt einen TV-Room, Billard eine Bar und für warme Tage ein schönes Rooftop. Im Café gibt es morgens Frühstück. All you can eat mit Toast, Müsli, Tee und Saft. Sehr zu empfehlen.
Lieblingscafés
Tranquil Café
Ein kleines gemütliches Café, voll mit Büchern. Es gibt viele verschiedene Teesorten (nicht nur Grün- und Schwarztee) und richtig leckeren Kaffee in allen möglichen Variationen. Zusammen mit den Gästen hat es sich ein bisschen so angefühlt, als wäre man gerade in ein Berliner Hipster-Café gelaufen.
The Note Café
Hier ist einfach ALLES voll mit Post-its. Die Tische, Stühle, Fenster, Wände, Decke, Radio, Gitarre. Alles. Und natürlich stehen auf jedem Tisch Post-its für deine Message bereit.
Unbedingt Probieren:
Vietnamesischer Kaffee
Dauert zwar, aber schmeckt vor allem mit Sweet Milk (Kondensmilch) gut.
Egg-Coffee
Vietnamesischer Kaffee mit aufgeschäumten Ei. Klingt ekelig ist aber tatsächlich richtig lecker.
Bánh mì
Baguette mit viel Grünzeug, Fleisch und spezieller Mayo. Kann man auch ohne Koriander bestellen, ansonsten wird es für Koriander-Gegner nicht ganz so genießbar. Am Streetfood-Stand definitiv am besten.
Pho Bo
Auch die Suppe sollte am besten auf der Straße probiert werden. Vegetarisch oder auch mit Fleisch, Nudeln und viel Grünzeug schmeckt sie eigentlich super. Leider nicht, wenn man keinen Koriander mag.
Anschauen:
So gut wie alles spielt sich in und rund um das Old Quarter ab und ist gut zu Fuß erreichbar.
Der Railway Track
Was ihr unbedingt nicht verpassen dürft, sind die Bahngleise mitten durch eine kleine Gasse von Häusern. Der Zug fährt unter der Woche immer um 19 Uhr und an Wochenenden mehrmals täglich, allerdings sollte man sich dann in Sicherheit bringen. Ansonsten findet auch hier das Leben auf den Gleisen statt. Es wird gegessen, gewerkelt und natürlich gibt es Kaffee und Tee und lauter kleine Läden zum Stöbern.
Die Long Bien Brücke
Von der Bahnstation lohnt sich allein schon ein Blick die Brücke entlang auf die Gleise. Kurz drüber gesprungen kann man neben der Straße auf einem Fußweg die Brücke entlang über den Fluss laufen. Der Blick lohnt sich. Leider haben wir auf der anderen Seite nicht wirklich eine schöne Ecke entdeckt und sind direkt wieder zurück. Auf dem Weg dorthin könnt ihr noch einen kleinen Abstecher auf den Dong Xuan Market machen.
Das Hoa Lo Prison
Die Geschichte von Vietnam ist sehr bewegend aber auch viel zu kompliziert und lang um sie hier zu erzählen. Geht in das alte Gefängnis das von den Franzosen gebaut wurde und erfahrt ein bisschen mehr darüber. Bedrückend aber sehenswert. Der Eintritt kostet ca. 1,50 €.
Schlendern
Genau, schlendert einfach durch das Old Quarter und lasst alles auf euch wirken. Stöbert ein bisschen in den Läden und entdeckt schöne Ecken oder lauft am See entlang.
Falls es euch anfangs ein bisschen zu unmöglich erscheint über die Straße zu kommen, hängt euch einfach an einen Vietnamesen und lauft mit. Ansonsten, einfach bedacht aber gleichmäßig drüber. Die Fahrer kalkulieren euren Weg mit ein und weichen euch aus. Meistens.
Hanoi war schön, spannend und eindrucksvoll!
Alle Sehenswürdigkeiten, Cafés und das Hostel findet ihr auch auf maps.me in der Suche.
Leave A Reply