Kein Strom, kein Wasser, kein Handyempfang und nur ein Zelt. Auf den ersten Blick ein Traum, auf den Zweiten überlegt man sich kurz wo man aufs Klo geht und duscht und auf den Dritten Blick dann doch wieder ein Traum! : )
In einem Hostel ein paar Tage zuvor erzählte der Barkeeper zum ersten Mal von dieser Insel. Irgendetwas mit Koh Ta Kong oder so ähnlich schrieb er auf ein Stück Serviette. Auf Google war unter dem Namen jedoch nichts zu finden. Mit weißen Sandstränden und wunderschönem Meer vor Augen, war die Enttäuschung erst einmal groß. Doch Rettung nahte. Noch am selben Tag kamen zufällig zwei Deutsche in das Hostel und auch sie erzählten von exakt dieser Insel. Diesmal unter dem Namen Koh Ta Kiev. Und siehe da, wir fanden die Insel und machten uns auf den Weg.
Mit einem Touristenboot, das die unterschiedlichsten Inseln zum Schnorcheln abklappert, kamen wir auf Koh Ta Kiev an. Und tatsächlich: Da standen wir in Kambodscha, mitten auf einer Trauminsel. Weißer Strand, blaues Wasser und Dschungel. Ganz viel Dschungel…eigentlich war es nur ein bisschen Strand und dann begann sofort das grüne laute Ungetüm. Aber es war wunderschön.
Von den zwei Deutschen wussten wir, dass man sich ein bisschen weiter die Insel entlang an einem Campingplatz ein Zelt mieten konnte: Crusoe Island. Eine kleine Bar aus Bambus, ein paar Sitzgelegenheiten, ein Brunnen zum Duschen und hier und da ein Zelt alle 200 Meter. Man hatte das Gefühl man wäre alleine dort, denn auch Touristen gab es hier nur ganz wenige. Und dennoch musste man sein Abendessen nicht selbst fangen sondern konnte leckeren, frisch zubereiteten Fisch an der Bar genießen. Perfekt, denn unsere Angelkünste erwiesen sich als eher mangelhaft.
Die Nächte auf Koh Ta Kiev waren unbeschreiblich. Noch nie zuvor hatte ich so einen klaren und vollen Sternenhimmel gesehen. Außerdem konnte man nachts Plankton im Wasser leuchten sehen. Das hat mich so richtig von den Socken gehauen. Bis heute kann ich es immer noch nicht ganz glauben, wo ich da gelandet bin.
Tagsüber konnte man dann entweder ein bisschen Schnorcheln, durch den Dschungel auf die andere Seite der Insel zu einem kleinen Fischerdorf mit Einheimischen wandern oder einfach in der Hängematte liegen und nicht erreichbar sein. Was will man mehr? : )
Allerdings hatte dieses Paradies auch den ein oder anderen Haken. Durch den Dschungel gibt es dort ganz schön viele unangenehme Gäste: Vogelspinnen, Spinnen die ich nicht kenne die aber rote Augen haben und eine davon sehr lange nicht aus unserem Zelt wollte, Sandflöhe, hunderte von Ameisen die sich den Rucksack als ihr neues Zuhause ausgesucht hatten und ein verärgerter Sandrochen der uns das „Notfall-Speedboot“ testen lies. Dieses „Speedboot“ war allerdings ganz gemütlich unterwegs. Genau wie das noch gemütlichere Taxi. 2 Stunden später kamen wir dann schließlich im Krankenhaus an. Zum Glück war der gute Freund nicht wirklich giftig (nur ein bisschen, was wohl ganz schön üble Schmerzen auslöste). Ein paar Stiche (ohne Betäubung) und alles war erstmal wieder in Ordnung. (Ich muss dazu sagen, ich wurde nicht selbst gepikst, ansonsten würdet ihr hier vermutlich von einer viel größeren Horror-Story lesen : D )
Nichtsdestotrotz möchte ich sofort wieder dorthin. Die schönen Seiten der Insel haben definitiv überwogen und so ein Sandrochen ist ja auch eher Pech, zumindest hat es noch nie jemanden zuvor getroffen.
Falls ihr also zufällig in Kambodscha unterwegs seid, dürft ihr Koh Ta Kiev und vor allem Crusoe Island auf keinen Fall verpassen!
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